Gedanken zum 07.Oktober

Wir haben mit der Gründung der DDR am 07.Oktober 1949 manifestiert, daß wir eine bessere Zukunft wollen, als weiter einem System zu hofieren, daß seinen Gipfel von 1933 – 45 erreichte.

Eine Zukunft ohne Ausbeutung. Eine Zukunft, in der ein neues 33 – 45 unmöglich war, die Menschen frei sein sollten von Zukunftsängsten. Das haben wir bis 1989 geschafft, danach kamen die Zukunftsängste wieder. Abrupt. Wir hatten versagt. Versagt dabei, die Menschen zu erreichen, ihnen zu vermitteln, was wir taten, und warum wir es taten. Daß es eben nicht darum ging, die Menschen zu gängeln und zu bevormunden, sie gar einzusperren, wie manche das empfanden, und „der Westen“, die alte Bundesrepublik, nicht müde wurde, uns mit ihren Propagandawerkzeugen einzutrichtern.

Auf sehr subtile Art, nicht, wie wir meistens, mit dem Holzhammer. Es ging darum, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln, nicht nur den finanziellen, für alle ein Leben zu ermöglichen, in dem jeder genug zu essen hatte – wenn auch nicht jeden Tag Rindersteak. In dem jeder ein Dach über dem Kopf hatte, wenn auch noch nicht jeder ein eigenes. In dem es für jeden was Ordentliches anzuziehen gab – wenn auch nicht für jeden eine Markenjeans. In dem jeder Arbeit hatte, und sich keine Sorgen darum machen brauchte, ob er morgen noch Arbeit hat. Nicht jeder konnte seinen Wunschberuf erlernen, nicht jeder konnte studieren. Das war zum einen eine Kostenfrage, denn Ausbildung kostet Geld. Zum anderen war es eine Bedarfsfrage. Was passiert, wenn die Studiengänge auf Teufel komm raus vollgestopft werden, ob Bedarf da ist, oder nicht, sieht man heute. Wie viele studierte Leute fahren Taxi – und nicht im Fahrzeugfond. Wie viele sitzen irgendwo als Aushilfe an der Kasse.
Wie viele ausgebildete Fachverkäufer gibt es eigentlich noch? Wie hoch ist der Prozentsatz von Aushilfskräften im Einzelhandel?
Ganz zu schweigen davon, daß 40 Jahre Frieden herrschte, weil dem Ausbreitungswillen des Kapitals um jeden Preis etwas entgegenstand – nämlich wir. Wir machten durch unseren hohen Stand in der Gefechtsausbildung deutlich: Du kommst bis hierher und nicht weiter! Wenn Du uns ans Leder willst, dann mußt Du mit massiver Gegenwehr rechnen! Und haben gleichzeitig immer deutlich gemacht, daß nicht der einfache Soldat, nicht der Arbeiter, der Bauer auf der anderen Seite unser Feind wäre.
Nun, der Gegner hat uns „durch die kalte Küche“ erwischt. Er kann sich ins Fäustchen lachen. Seit 1999 sind wieder Kriege in Europa nicht nur möglich, sondern Realität. Und aktuell bringt uns dieses System durch ungebremste Ausdehnung an den Rand des nächsten, auf lange Sicht letzten Weltkrieges. Auch durch Nichteinhaltung von Versprechen, wie schon immer in der Geschichte dieses Systems. Gorbatschow wurde damals zugesagt, daß es keine Ostausdehnung der NATO geben würde. Also keine Republik Polen in der NATO, keine Tschechische Republik, und, und, und. Und jetzt patrouillieren bereits voll aufmunitionierte deutsche Kampfflieger an den russischen Grenzen. An den Grenzen eines Staates, der bisher immer nur von seinen Nachbarn und anderen Staaten überfallen wurde, nie selbst einen Nachbarn überfiel. Wegen dessen „Aggressionsbereitschaft“. Tausende Panzer wurden in Mittel- und Osteuropa stationiert. Man sah im Internet Fotos von Zügen und Schiffen, voll mit M1 Abrams, mit Bradleys, auf ihrem Weg in den Osten. Man sah die Bilder US-amerikanischer Soldaten, die mit ihren Sturmgewehren im Handgepäck versuchten, in Österreich den Flieger zu verlassen, bzw. den nächsten zu besteigen. Man sah die Bilder US-amerikanischer Soldaten, die in der Ukraine mit Bussen transportiert wurden. Wohin wohl? Man sah die US-amerikanischen Waffen, die bei den ukrainischen Einheiten zum Einsatz kamen und kommen. Man sieht die Besuche US-amerikanischer  und anderer NATO-Politiker in der Ukraine, wonach immer neue Kampfhandlungen aufflammen. 
Deshalb auch und besonders an diesem Tag unser Appell: Nie wieder!
Thomas Pietsch
Fähnrich a.D.

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