Tragbare "Radarstation"

Das tragbare Nahbereichsradar 1L277

Die Entwicklung technischer Aufklärungsmittel zeigt, dass Radarstationen das wichtigste und manchmal das einzige Mittel sind, das zu jeder Tageszeit, bei schlechten Sichtverhältnissen (bei Nebel, Rauch und Niederschlag usw. ) Bodenziele schnell und mit hoher Genauigkeit erfassen kann. In vielen industriell entwickelten Staaten werden Radaraufklärungsanlagen entwickelt, die unter den Bedingungen massiven Feuers und elektronischer Gegenmaßnahmen des Feindes effektiv arbeiten. Die Aktiengesellschaft „Wissenschafts- und Produktionsvereinigung Strela“ in Tula (sie ist Teil des Konzerns VKO „Almaz – Antey“) hat eine neue tragbare Radarstation entwickelt und mit der Serienproduktion begonnen. Die Anlage mit der Bezeichnung 1L277 dient, zur Aufklärung von Bodenzielen auf kurze Entfernungen.

Das Radar ist für die Aufklärung von sich bewegenden Bodenzielen wie Panzern, Fahrzeugen und Soldaten, aber auch für die Erfassung stationärer Bodenziele sowie für die Lenkung des Artilleriefeuers unter schwierigen meteorologischen Bedingungen, unabhängig von der Tageszeit, ausgelegt. Die Reichweite für die Erfassung einer sich aufrecht bewegenden Person beträgt 7 km, bei einem Panzer sind es 17 km und eine verschanzte Minenwerfer- oder Artillerieabteilung kann bis zu einer Entfernung von 6,5 km aufgeklärt werden.

Das 1L277 wurde für die Ausrüstung von Aufklärungstrupps  der  Mot.-Schützen- und Artillerieeinheiten entwickelt. Es soll wegen seiner verbesserten taktisch-technischen Eigenschaften das Vorgängermodell 1L120 ersetzen. Eine Besonderheit der Station 1L277 ist die elektronische Steuerung des Richtdiagrammes des elektro-magnetischen Strahls der Antenne in der Azimut-Ebene mit Phased-Array-Technik (PAR). Durch den Verzicht auf mechanisches Scannen sowie die Verwendung von Solid-State-Transceiver-Modulen und von komplexen, breitbandigen Sondierungssignalen konnte die Masse des Gerätes im Vergleich zum Vorgängermodell um fast das Doppelte reduziert und die Zuverlässigkeit um das Eineinhalbfache erhöht werden. Die Verwendung der automatischen Erkennung mit einem digitalen Signalverarbeitungssystem, basierend auf einem inländischen Signalprozessor, einem sekundären Informationsverarbeitungssystem und einem leistungsstarken  Flachbettcomputer, verbesserte die Radarerkennung, die Genauigkeit, den Informationsgehalt und die Automatisierung des Prozesses zur Erkennung von Zieltypen.

Das Scannen erfolgt von der Steuertafel aus, durch mechanisches Drehen des Transceivers auf der Drehvorrichtung. Die Installation des Gerätes und seine Ausrichtung  erfolgt manuell ebenfalls durch die Bedienung. Die Station wird mit einem standardisierten versiegelten Lithium-Ionen-Akku 2x7LIKGP-13 betrieben, der mit einem Ladekontrollsystem und einem Kurzschlussschutz ausgestattet ist. Die Anzahl der Lade-Entlade-Zyklen des Akkus (mindestens 500), hat den Umfang der routinemäßigen Wartungsarbeiten deutlich reduziert.

Die Konstruktion des 1L277 basiert auf dem Prinzip der Aufteilung in funktional vollständige autonome Geräte, wodurch deren Anzahl auf einen Transceiver, einen Akku, ein Bedienfeld und ein Stativ mit Drehhalterung reduziert werden konnte. Der elektrische Anschluss erfolgt über drei Kabel. Der Zusammenbau des Gerätes dauert nicht länger als ein paar Minuten. Das tragbare Set ist in zwei Rucksäcken untergebracht, die jeweils weniger als 18 kg wiegen.

Für den Transport und die Bedienung sind zwei Personen vorgesehen und der Transport kann mit jeder Art von Transportmittel erfolgen. Neben der Einfachheit des Designs ist ein weiterer Vorteil der Station die komfortabel organisierte Software mit der Bedienoberfläche. Das ermöglicht es, die Bedienung des Radars leicht zu beherrschen und die Anzeige der Radarsituation schnell zu verstehen.

Die Serienproduktion des tragbaren 1L277 ermöglicht es, die Effizienz der Radaraufklärung auf ein neues Niveau zu heben, traditionelle Aufgaben zu erweitern, sie besser zu lösen und die Einsatzfähigkeit deutlich zu erhöhen. Die Produktion des Gerätes 1L277 erfolgt mit modernsten Technologien. Das Unternehmen „Strela“ errichtete eine vollständig neue Produktionsstraße mit modernster Ausrüstung, strengster technischen Kontrolle, Schulung der Abnehmer und einem Garantieservice.

(Quelle: „Nationalnaja Oborona“, Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, 12. 10. 2021, redaktionell bearbeitete Übersetzung)

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