NATO Einheiten in Transnistrien
NATO-Spezialeinheiten versuchten, die autonome Transnistrische Moldauische Republik (TMR), (Mitglied der Gemeinschaft nichtanerkannter Staaten) zu infiltrieren, berichtet „Lenta.ru“ mit Bezug auf das „WarGonzo-Projekt“. Einige Einzelheiten zu den Vorfällen werden auch auf der offiziellen Website der Delegation der Vertreter der TMR bei der Gemeinsamen Kontrollkommission veröffentlicht. Der Vorfall ereignete sich am 2. Dezember 2021. Nach Angaben von „WarGonzo“ führten Spezialeinheiten aus Deutschland und Großbritannien Erkundungen des Gebietes durch und erprobten Aktionen für eine mögliche Landung in der Sicherheitszone an der Demarkationslinie in der Region Dubossary.
Die Informationen kamen von prorussischen Personen aus Chisinau (Hauptstadt der Republik Moldau). Die nicht gekennzeichneten NATO-Kommandos waren Teil einer bewaffneten Gruppe moldauischer Sicherheitskräfte, die von transnistrischen Grenzschutzbeamten entdeckt wurde. Außerdem versuchten sie, das Fahrzeug der unbewaffneten TMR-Grenzsoldaten zu blockieren. Moldawien bezeichnete diese Kämpfer als „Rapid Response Team“ und erklärte ihre Anwesenheit in der Sicherheitszone mit Übungen. Die Nachricht von dem Vorfall an der TMR-Grenze kam vor dem Hintergrund eines diplomatischen Skandals zwischen Chisinau, Tiraspol und Moskau.
Moldauische Behörden beabsichtigten, den russischen Botschafter in Moldawien, Oleg Vasnetsov, für seine Teilnahme bei der Amtseinführung des am 12. Dezember 2021 gewählten neuen Präsidenten der Republik Transnistrien, zur Persona non grata zu erklären. Chisinau hält die Wahlen für illegal.
Nach Ansicht der amtierenden prowestlichen Präsidentin der Republik Moldawien, Maia Sandu, kann das Problem Transnistrien nur durch den vollständigen Abzug der russischen Friedenstruppen samt Waffen geklärt werden. Sie schlug vor, statt der russischen Truppen zivile Beobachter unter der Schirmherrschaft der OSZE einzusetzen. In Moskau jedoch glaubt man, dass eine Änderung des Status quo in Transnistrien zu einer Destabilisierung der Region führen könnte.
„Das Transnistrien-Problem wäre längst gelöst, wenn einige Teilnehmer des Verhandlungsforums 5+2 (OSZE, Russland, Ukraine, EU, USA und Moldau sowie Transnistrien), nicht das Ziel einer Stärkung der NATO verfolgt hätten“, erläuterte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Besonders besorgniserregend ist das Auftauchen von NATO-Spezialeinheiten in Transnistrien im Zusammenhang mit den jüngsten Forderungen Russlands, die Osterweiterung der NATO zu stoppen.
In Transnistrien ist ein russisches Militärkontingent von über 6.000 Soldaten stationiert und mehr als 220.000 russische Bürger leben in der Republik. Was bedeutet, dass Moskau auch in der Pflicht ist, sie zu schützen. Es wird bezweifelt, dass Moldawien, wenn auch mit Unterstützung der NATO, drastische Maßnahmen gegen Transnistrien und Russland riskieren wird. Nicht umsonst hat das Außenministerium Russlands einen Vertragsentwurf veröffentlicht, der die „roten Linien“ Russlands in Bezug auf die NATO aufzeigt. Es gibt mehrere Punkte in dem Dokument, auch solche, die sich auf Transnistrien beziehen, obwohl die Republik nicht ausdrücklich genannt wird.
Russische Militärexperten sind der Meinung, dass die Fähigkeiten der russischen Armee und Marine so gewachsen sind, dass jedes provozierende Ereignis mit den Friedenstruppen in der TMR für diejenigen, die es auslosen, sehr schlecht enden wird. Moldawien ist für diese Art von Veranstaltung nicht bereit. Auch wenn Maia Sandu versucht, die Präsenz der russischen Truppen in Transnistrien zu thematisieren, indem sie sie als „Kontingent Russlands“ bezeichnet und nicht als Friedenstruppen, wie sie laut den Verhandlungen 5+2 genannt werden.
Am Vorabend der Hysterie über Russlands hypothetische Invasion der Ukraine hat Lloyd Austin (US-Verteidigungsminister) nicht auf Moldawien Bezug genommen, obwohl Vertreter der Europäischen Union und der NATO-Staaten es gern gesehen hätten. Auch die jüngsten Forderungen von Gazprom an Moldawien, die Gaslieferungen zu bezahlen, zeigt die Tendenz der Auseinandersetzung. Moldawien hat das Geld zwar mit Hilfe Russlands aufgebracht, aber die Europäische Union half Moldawien in dieser Angelegenheit überhaupt nicht. Das heißt, Chisinau hat jetzt eine schwache Position gegenüber Russland, auf deren Grundlage es schwierig ist, ernsthafte Provokationen gegen Russland zu starten. Die Ukraine wird sich nicht in diese Angelegenheit einmischen, da dieser Schritt das Bild des unabhängigen Moldawiens verwischen würde.
Natürlich ist Transnistrien ein Gebiet, das zu ukrainischen Provokationen verleitet. Es gibt bereits Informationen, dass ukrainische Drohnen über Transnistrien fliegen, dort, wo sich die NATO-Spezialeinheiten befanden. Und von dort aus ist es nicht weit bis Odessa. Die Maßnahme der NATO wurden nicht durchgeführt, um Transnistrien und die russischen Truppen dort zu ärgern, sondern um eine gewisse Verteidigungslinie für den Fall einer Landung vom Schwarzen Meer aus vorzubereiten.
Die russische Gruppierung in Transnistrien muss aber deshalb nicht gestärkt werden, es sind genug Kräfte und Mittel da, um die Verteidigung Transnistriens so lange aufrechtzuerhalten, bis Hilfe von Russland kommt. Diese Hilfe kann innerhalb von 24 Stunden erfolgen.
Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Vorfall an der TMR-Grenze und dem Diplomatenskandal in Moldawien. Es ist einen Angriff auf Russland aus allen Richtungen. Die etwas zurückhaltende Politik des Kreml hat den Aggressor dazu verleitet. Hätte Moskau hart auf diplomatischem Weg, zum Beispiel mit der generellen Schließung der moldawischen Botschaft in Moskau oder der Einstellung der Gaslieferungen reagiert, hätte sich die Gegenseite anders verhalten.
(Quelle: Aksenow, S., Swobodnaja Pressa, 21.12.21, redaktionell bearbeitete Übersetzung)
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