Die TU-160M

Der modernisierte strategische Bomber Tu-160M wird das erste Flugzeug der Welt sein, das von hinten anfliegende Ziele abfangen kann. Die modernisierte Tu-160M besitzt nun ein rückwärts gerichtetes Radar, mit dem sie eigene rückwärts startende Raketen zur Selbstverteidigung gegen anfliegende Luft-Luft- und Boden-Luft-Raketen sowie gegen gegnerische Jäger einsetzen kann.

Die rückwärts gestarteten Raketen können aber auch gegen Ziele in der vorderen Hemisphäre des Bombers eingesetzt werden, indem sie sich nach dem Start um 180° drehen und vom vorwärts gerichteten Radar übernommen werden. Der strategische Bomber Tu-160 braucht ein solches System, das ihn vor Heckangriffen schützt, da Angriffe aus der hinteren Hemisphäre für dieses Flugzeug besonders gefährlich sind. Die Maschine hat einen sehr großen Einsatzradius und kann deshalb nicht immer von Jägern begleitet und geschützt werden.

Raketen, die sich im Flug um 180 Grad drehen können, sind ein Novum. Bisher gibt es weltweit keine solche Lenkwaffe. Am 12. Januar wurde berichtet, dass der modernisierte strategische Raketenträger Tu-160M seinen ersten Flug vom Werksflugplatz in Kazan, einer Zweigstelle des Tupolew-Konzerns, absolvierte. Der Flug fand in 600 m Höhe statt und dauerte etwa 30 Minuten.

Laut der US-Zeitschrift „The Drive“ kann das Flugzeug für Langstreckenmissionen eingesetzt werden. Außerdem kann der Bomber mit Langstrecken- und Mittelstrecken-Marschflugkörpern ausgerüstet werden.

Das neue Flugzeug erhielt verbesserte Triebwerke, eine verbesserte Avionik sowie neue Waffenlenksysteme. In der Basisversion der Tu-160 gab es kein Heckradar. Wie das Staatsunternehmen „Rostech“ berichtete, wurden im Rahmen des Vertrages mit dem Unternehmen „Tupolew“ alle Konstruktionsdokumentationen der Tu-160 in kurzer Zeit vollständig digitalisiert, die Technologie und die Anlagen zum Vakuumschweißen von Titanteilen des Flugzeuges wiederhergestellt und die Produktion von Flugzeugzellenteilen wieder aufgenommen. Es entstand eine neue Kooperation. Die Tu-160M-Flugzeuge werden nun vom „Kazan Aviation Plant“ (einer Niederlassung von Tupolew PJSC) modernisiert.

Im Januar 2018 wurde zwischen dem Verteidigungsministerium der Russischen Föderation und der Firma Tupolew ein Vertrag über die Lieferung der ersten Charge von zehn Flugzeugen Tu-160M unterzeichnet. Die Tu-160 „Weißer Schwan“ (NATO-Klassifikation: Blackjack) ist ein strategischer Überschallbomber mit variabler Flügelgeometrie. Er kann im Flug die Pfeilung seiner Tragflächen von 20° bis 68 ° verändern. Er wurde entwickelt, um Ziele mit nuklearen und konventionellen Raketen anzugreifen, auch weit hinter den feindlichen Linien und auch auf anderen Kontinenten. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt Mach 1,8 und sein Einsatzradius 7.300 km.

Am 2. Februar 2022 versuchte ein US-Jagdflugzeug F-35 über dem Nordatlantik, eine russische Tu-160 zu verfolgen. Die Tu-160 erhöhte ihre Geschwindigkeit auf Mach 1,84. Mit seinen nur Mach 1,6 hatte die F-35 das Nachsehen. In wenigen Sekunden verdoppelte sich der Abstand um 1,5 km.

(Quelle: Kozachenko, A., Argumenty i fakty. Ru, 04.02.2022)

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