Der Preis der Freiheit

„Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt.“

Ex-Verteidigungsminister Peter Struck(SPD) am 11. März 2004

 

Das insgesamt 5.350 Soldaten umfassende 22. Bundeswehrkontingent war im Jahr 2010 in Afghanistan im Einsatz.

  • 28 Prozent der Soldaten nahmen an Gefechten teil;
  • 53 Prozent erlebten gegnerischen Beschuss;
  • 44 Prozent waren mit dem Tod und 50 Prozent mit der Verwundung von Kameraden konfrontiert;
  • 7 Soldaten des Kontingents fielen, 28 wurden zum Teil schwer verletzt.

Drei Jahre nach Beendigung des Einsatzes meinten

  • 78 Prozent, der Einsatz habe sie selbstbewusster gemacht,
  • 62 Prozent sagten, dass sie das Leben nun mehr zu schätzen wüssten und
  • 50 Prozent waren nach eigener Wahrnehmung gelassener und regten sich weniger auf.

Doch 32 Prozent jener Soldaten, die in Außenposten eingesetzt waren, ließen sich direkt nach der Rückkehr aus dem Einsatz körperlich oder psychologisch behandeln. 27 Prozent von ihnen fühlen sich seitdem durch gesundheitliche Probleme eingeschränkt.

  • 10 Prozent aller Soldaten des Kontingents klagten drei Jahre nach dem Einsatz über gesundheitliche Probleme und fühlten sich im Alltag einge-schränkt.
  • 20 Prozent gaben an, leichter genervt zu sein.
  • 15 Prozent meinten, sie seien aggressiver als vor dem Einsatz.
  • 18 Prozent erklärten, sie hätten weniger Antrieb und Spaß.
  • 44 Prozent jener Soldaten, die Gefechte erlebten, hatten drei Jahre danach noch nicht mit der Partnerin oder der Familie darüber gesprochen.
  • 23 Prozent der Soldaten berichteten drei Jahre nach dem Einsatz über eine Trennung, in der Gruppe der jüngeren Soldaten bis 25 Jahre waren es 42 Prozent.

(Die insgesamt 5.350 Soldaten und Soldatinnen wurden im Rahmen einer Studie des Projektbereiches „Sozialwissenschaftliche Einsatzbegleitung und Einsatzdokumen-tation“ des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr befragt.)

Quelle: Ehring, Felix: Jeder Zehnte. JS Magazin. Die Evangelische Zeitschrift für junge Soldaten. Juli 2019. S. 8-11.

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