DEFENDER EUROPE 2021

Defender Europe 2021
Quelle: Collage tvnva, Archiv tvnva

Die NATO setzt die Manöverserie Defender Europe in diesem Jahr fort – trotz Pandemie. Und wieder soll die Verlege- und Truppenübung in unmittelbarer Nähe zu den russischen Grenzen durchgeführt werden. Allerdings geht es dieses Mal nicht um den Ostseeraum wie im Jahr 2020, sondern um die Schwarzmeerregion. Zukünftig sollen die Manöver abwechselnd im nördlichen oder im südlichen Teil des NATO-Gebietes entlang der russischen Staatsgrenze stattfinden. Neben der Verbesserung des Zusammenwirkens der beteiligten Verbände geht es dabei vor allem um die Sicherung des schnellen Truppenaufmarsches gegen Russland, die Verbesserung und den Ausbau der dafür notwendigen Infrastruktur und den Abbau juristischer und verwaltungstechnischer Hindernisse in den EU-Staaten. So wirken US-Militärs, vermittelt über die NATO, gezielt auf die Politik der Europäischen Union ein. Damit wird die EU unmittelbar in die Kriegsplanungen der NATO eingebunden.

Die im Vorjahr durchgeführte Übung Defender Europe 2020 musste coronabedingt in kleinerem Maßstab als ursprünglich geplant durchgeführt werden. Allerdings konnten die entscheidenden Einsatzszenarios trotzdem durchgespielt werden. So erklärte der als Stabschef im Hauptquartier der US-Army in Wiesbaden eingesetzte Bundeswehr-General Jared Sembritzki in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Wir konnten die Übung nicht komplett absolvieren, aber der größte Teil hat stattgefunden. In der öffentlichen Wahrnehmung findet eine Militärübung dann statt, wenn alle Soldaten da sind und schießen. Eine Übung ist aber viel mehr. Bei „Defender“ ging es uns vor allem um die Planung und Logistik einer großen Truppenverlegung aus den Vereinigten Staaten und die Koordination und Synchronisierung mit den Alliierten. Das ist ja nicht wie ein Urlaubsflug nach Mallorca, bei dem 400 Leute aus dem Flugzeug steigen und dann irgendwo hingebracht werden müssen. Wir reden hier von gut 20.000 Soldaten, die wir mit ihrer Ausrüstung über den Atlantik holen wollten. Das konnten wir am Ende nicht komplett durchziehen, aber der Kern der Übung hat stattgefunden. Im Grunde ist nur das Rumfahren und Schießen deutlich geringer ausgefallen.“

Auch an der für Frühjahr und Sommer 2021 geplanten Übung werden wieder Kräfte der Bundeswehr beteiligt sein. Und die Bundesrepublik übernimmt bei der Verlegung der NATO-Manövertruppen logistische Aufgaben, was den deutschen Steuerzahler knapp drei Millionen Euro kosten wird. Insgesamt sollen 31.000 NATO-Soldaten zum Einsatz kommen. Schwerpunkt des Übungsgeschehens soll die Zusammenarbeit der in die Region zu verlegenden NATO-Verbände mit bulgarischen und rumänischen Kräften sein.

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